Das Kind vervollkommnet, was es weiß, indem es lehrt, denn es „muss seinen kleinen Wissensschatz analysieren und umarbeiten, will es ihn für andere weitergeben“ (M. Montessori: Das kreative Kind, Freiburg, 1989, S. 204)
In der Montessori-Pädagogik besitzt die Jahrgangsmischung einen hohen Stellenwert. Durch altersgemischte Gruppen kann jedes Kind im günstigsten Fall einmal die Rolle des jüngsten, des mittleren und die Rolle des ältesten Kindes einnehmen.
Kinder der Jahrgänge 1 bis 4 lernen in den Freiarbeitsstunden zusammen.
Sie machen bedingt dadurch im Laufe ihrer Grundschulzeit Erfahrungen als Lernende ebenso wie als Lehrende. Sie leiten sich gegenseitig an, machen gemeinsame Erfahrungen und erwerben durch Selbsttätigkeit zunehmend mehr Wissen und Fähigkeiten, eigenverantwortlich und selbstständig zu arbeiten.
Das eigene Wissen jemand anderem zu vermitteln, erfordert, es wirklich in seinen Einzelheiten verstanden zu haben, damit man es dem anderen strukturiert und verständlich erklären kann.
Kinder in jahrgangsgemischten Klassen empfinden weniger Konkurrenzdruck. Das Lernen fördert Akzeptanz und Verständnis für einander. Altersgemischte Gruppen bieten den Vorteil des sozialen Lernens, des respektvollen Umgangs miteinander und eine größere Vielfalt an Lernanregungen.